Argumentationstraining

Widersprechen - aber wie?

Ob im Alltag, im Bus, auf der Arbeit oder auf der Familienfeier. Wir alle kennen Konfrontation mit rechten und rassistischen Aussagen. Wie Betroffene darauf reagieren, zeigte Jan Krieger von der interkulturellen Arbeitsstelle IBIS. 

Weil insbesondere Menschen, die sich politisch und ehrenamtlich engagieren, immer wieder in die Schusslinie geraten und ihr Verhalten rechtfertigen müssen, hat das Jugendparlament Zetel zu einem Argumentationstraining gegen rechte und rassistische Aussagen ins Steps eingeladen.

Die Teilnehmenden lernen rechte Symbolik kennen und einschätzen. Im Rollenspiel versetzen sich Tjark, Nadine, Lea und Anna in die Situation von Betroffenen, diskutieren in der Bahn mit Andersdenkenden. Der Referent mahnt zu Sachlichkeit und ermuntert die Jugendlichen, nicht mit Argumenten zu sparen.

Im Umgang mit Flüchtlingen sei Zivilcourage gefragt. Die Opfer hätten schon genug Verfolgung und Hass erfahren. Krieger appeliert an die Teilnehmenden, Parolen nicht unreflektiert zu übernehmen. 

Aussagen wie „Flüchtlinge kriegen mehr als Hartz IV-Empfänger“ erweisen sich als falsch. Die Kriminalitätsstatistik sei zum Beispiel gefärbt durch die Tatsache, dass Flüchtlinge auch Straftaten begehen, die von Deutschen gar nicht verübt werden können. „Die meisten Straftaten in Deutschland werden von Deutschen begangen“, sagt der Referent.

„Für mich ist bei dem Training deutlich geworden, dass viele Vorurteile falsch sind. Oft spiegeln sich Ängste und Neid in Hass und Vorurteilen. Einer ist nicht jeder. Nur weil ein Deutscher gern Kartoffeln ist, sind wir nicht alle Kartoffelesser. Das gilt für Deutsche ebenso wie für andere Bevölkerungsgruppen“, sagt Teilnehmer Cedric.

Bei entsprechendem Interesse will das Jugendparlament weitere Argumentationstrainings organisieren. "Der Bedarf ist da", sagt Jannick Peters. Interessierte aller Altersgruppen sind aufgefordert, über die Kommentarspalte unter diesem Artikel ihr Interesse zu bekunden.

 

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