Umweltverschmutzung
Müllinseln im Weltnaturerbe Wattenmeer
Friesland trennt - Trennt Friesland?
Verschiedene Müllsorten kommen aus verschiedenen Orten. Laut Lothar Arlinghaus, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes Abfallwirtschaftszentrum Friesland/Wittmund in Wiefels, ist der Kunststoffabfall immer ganz oben mit dabei. Doch es gibt auch regionale Unterschiede. So werde in Friesland viel Biomüll gesammelt. "Das liegt am System. Die Bürger suchen nach der günstigsten Lösung. Wenn es gestaffelte Größen gibt, wählen sie die kleinste. In Friesland bekommt jeder Haushalt eine große, braune Tonne."
Neben den Bioabfällen landet auch der Hausmüll in Wiefels; und das in rauen Mengen: Hunderttausend Tonnen jährlich. Hier wird aber auch ein Problem deutlich: Die Müllproduzenten trennen nicht ordentlich. Warum ist das wichtig?
Alles, was nicht ordentlich getrennt wird, kann nicht wiederverwertet werden. Die davon betroffenen Restprodukte landen auf einer Deponie oder Untertage. In Zahlen macht das 40%-45% des Hausmülls aus. Der Zielwert liegt jedoch bei 20%-25%. Dieser Wert kann nur erreicht werden, wenn alle Müllproduzenten besser trennen.
Nichts besteht ewig
Im Interview mit Lennart Bake vom Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum: Ist das Wattenmeer bedroht? Und was kann man tun, um dieser Gefahr entgegenzuwirken?
Müll tötet Tiere
Warum schadet es der Umwelt so sehr, wenn wir unsere Abfälle ins Meer werfen? Wenn der Müll dort gelandet ist, bleibt er auch erstmal im Wasser. Eine Plastikflasche braucht schätzungsweise 450 Jahre, um abgebaut zu werden. Doch aufgepasst: Der Müll verschwindet nie ganz. Er zersetzt sich nur in Mikroplastik und bleibt somit weiterhin im Meer.
Die prognostizierte Konsequenz: 2050 soll es mehr Plastik als Fische im Meer geben. Doch man muss nicht so weit in die Zukunft blicken, um die Folgen des Mülls im Wasser zu erkennen. Schildkröten verwechseln Plastiktüten, welche sich in 10 bis 20 Jahren zersetzen, mit ihren Beutetieren, den Quallen. Plastik verstopft den Magen, wodurch die Tiere den Hungertod sterben.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Seevögel. Jährlich sterben über 1 Million dieser Tiere durch die Folgen des Mülls. Durchschnittlich findet man 0,3g Plastik im Magen eines Eissturmvogels. Laut OSPAR (Oslo und Pariser Vertrag über den Schutz der Nordsee) liegt jedoch die Obergrenze für Tiere mit einer Menge von 0,1g Plastik im Magen bei 10% der Gesamtanzahl.
Der Hungertod ist jedoch nicht die einzige Gefahr, die unser Müll für die Tierwelt darstellt. Laut Mellumrat ist von 136 Tierarten bekannt, dass sie sich regelmäßig in Müllteilen verheddern und strangulieren. Das sollte man im Kopf behalten, wenn man einen Dosenträger ins Meer wirft: Für 400 Jahre gefährdet er 136 Tierarten, bis er sich dann zersetzt.

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