von Viviane Harms, Hanna von Elling-Tammen, Franziska Teuber, Laura Gomoll
0

Tierarzt - ein 24-Stunden-Beruf

Um drei Uhr morgens klingelt das Telefon und der Arbeitstag beginnt. Lässt sich der Beruf des Tierarztes mit dem Familienalltag überhaupt vereinbaren?

Tierarzt - ein 24-Stunden-Beruf

 

Ein Tierarzt muss ständig auf Abruf sein. Zu jeder Tages- und Nachtzeit könnte das Telefon klingeln und einen Notfall ankündigen. Viel Zeit bleibt nicht. Es ist Flexibilität bis in die Fußspitzen gefordert. Es könnte zu unvorhersehbaren Krankheitsverläufen kommen, auf welche man sich immer einstellen und vorbereiten muss. Dieser zeitliche und nervliche Druck führt im schlimmsten Fall zum Burnout. Neben der ständigen Abrufbarkeit fordert der Beruf Fingerspitzengefühl und einen passenden Umgang mit den Besitzern.

Kleintierärzte haben ein anderes Verhältnis zu den Tierbesitzern als Großtierärzte. Das Kleintier wird als Familienmitglied angesehen. Ein Kleintierarzt benötigt die Fähigkeit, eine Lösung zu finden, die sowohl das Wohl des Tieres, als auch die Kompetenz des Besitzers vereinbart. Bei einer Diabeteserkrankung z.B. benötigt ein Tierbesitzer die finanziellen Möglichkeiten, aber auch die Zeit und die Kompetenz seinem Tier regelmäßig Spritzen zu verabreichen. Hat er diese nicht, ist es unter Umständen besser für das Tier, eingeschläfert zu werden.

Der Großtierarzt hingegen hat ein stärkeres Verhältnis zu den Tierbesitzern, das aus den häufigen Besuchen resultiert. Für die Großtierbesitzer ist das Tier eine wirtschaftliche Basis. Ein gesundheitliches Problem stellt eine Gefahr für den Lebensunterhalt des Bauern dar. Der Großtierarzt muss besonders flexibel sein. Er arbeitet nur nach Telefonanrufen. So kann es z.B. passieren, dass um drei Uhr morgens das Telefon klingelt und er sich auf den Weg zu einem Notfall machen muss. Trotz einer Gemeinschaftspraxis hat er jedes zweite Wochenende Notdienst.

Der Kunde steht an erster Stelle. Das lässt sich nicht vermeiden. Somit kommt es zu mangelnder Zeit für die Familie. Die Kinder müssen häufig hinter dem Beruf zurückstecken. Man kann keinen gemeinsamen Ausflug, Restaurantbesuche oder auch nur ein simples Familienzusammenkommen planen, da der Beruf so unvorhersehbar ist. Kinder müssen schon früh Verständnis für den Beruf des Elternteils aufbringen und verstehen, dass sie häufig hinter dem Beruf zurückstecken müssen. Der zeitliche Druck steigt auf den Tierarzt, wenn er versucht seinem Beruf und seiner Familie gerecht zu werden.

Der Beruf des Tierarztes ist somit nur sehr schwer mit der Familie vereinbar und setzt ein großes Verständnis aller Beteiligten voraus. Allerdings gibt es, zwar mit Einschränkungen, immer noch die Möglichkeit zusammen etwas zu unternehmen und während eines Urlaubes hat selbst ein Tierarzt mal Zeit.

Am Anfang steht das Studium

Der Berufsweg eines Tierarztes beginnt mit dem Studium. Dieses Studium kann man nur an fünf Universitäten in ganz Deutschland absolvieren. Die Universitäten befinden sich in Hannover, München, Berlin, Leipzig und Gießen. Für diese benötigt man eine allgemeine Hochschulreife oder einen gleichgestellten Abschluss. Die Studiumzeit beträgt elf Semester. In den Jahren 2006 bis 2016 ergriffen durchschnittlich 8049 Personen pro Jahr die Möglichkeit, Tiermedizin zu studieren. Der wissenschaftlich-theoretische Teil des Studium beträgt neun Semester. In dieser Zeit finden diverse Prüfungen statt, die Vorprüfung und die tierärztliche Prüfung, welche jeweils in mehrere Teilabschnitte unterteilt werden. Abgesehen davon beinhaltet das Studium noch einen praktischen Teil.

Befragte Tierärzte haben sich bei der Berufswahl von Aspekten wie Tierliebe und naturwissenschaftliches Interesse leiten lassen, aber auch Filmidole wie z.B. James Herriot spielen eine Rolle. Geprägt wurde das Studium ihrer Meinung nach durch lange Studientage und inhaltlich anspruchsvolle Vielseitigkeit. So beschäftige man sich nicht nur mit den verschiedenen Tierarten, sondern auch mit aus diesen gewonnenen Lebensmitteln.

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Schreibe einen Kommentar

Ein Projekt der oldenburgischen Landschaft, gefördert durch: